Picknick mit Seneca

Seelenruhig durchs Leben gehen und sich von nichts stressen zu lassen - Schlag nach bei den Stoikern, den Spezialisten für innere Gelassenheit

Wie werde ich gelassener? Wann bin ich frei? Wie gehe ich mit meiner Zeit um?

Das klingt für die meisten sehr erstrebenswert: Seelenruhig durchs Leben gehen. Sich keinen Streß machen lassen. Von nichts aus der Ruhe zu bringen. Gelassen sein.

Diese Themen zählen zu den Hauptideen der Stoiker, die in Griechenland und Rom über viele Jahrhunderte großen Einfluß auf das philosophische Leben hatten, bis hin zum Philosophen-Kaiser Marc Aurel. Die stoische Gelassenheit entsteht durch das Erkennen einer höheren Ordnung und das freiwillige Erfüllen dieses eigenen Schicksals.

Auch der Stoiker Seneca schlägt diese Seelenruhe vor - angesichts des Alltags, unseres Lebens mit seinen Schicksalsschlägen und den täglichen Herausforderungen. Nur mit innerer Gelassenheit wird der Mensch nämlich die Glückseligkeit - griechisch: eudaimonia - erreichen.

Auch wenn wir das selbst wissen und vielleicht sogar manchmal erleben: wir schaffen es scheinbar nicht oder selten, uns entgegen den Konzepten der heutigen Gesellschaft für das zu entscheiden, was uns wirklich glücklich macht.

Dabei braucht es gar nicht so viel, um unser Leben etwas bewusster, aufmerksamer, stabiler und selbstsicherer zu gestalten. Warum lassen wir uns so sehr von den Umständen, den Meinungen, den Medien beeinflussen? Wie können wir mehr aus unserem Inneren heraus - aus einer inneren Stabilität und Identität - handeln, und vor allem: woraus besteht dieses innere Sein?

In seinem Werk "Von der Kürze des Lebens" schreibt Seneca außerdem über ein damals wie heute immer aktuelles Phänomen: wir haben keine Zeit!
Wirklich? Laut Seneca haben wir alle genügend Zeit, ein Leben lang Zeit - doch wir nutzen sie nicht. Stattdessen flüchten wir durch zahllose Aktivitäten vor dem, was unser Leben und Sein wirklich ausmacht. Wir lassen uns von oft zweifelhaften Gewohnheiten die Freiheit nehmen, unsere Zeit für wichtige Dinge zu nutzen. Wir lassen uns ablenken von der Meinung anderer und zerstreuen von den unzähligen Angeboten, die Mensch täglich "braucht".

Carpe diem - nutze den Tag! Diesen Ausspruch haben sich sicher viele schon einmal vorgenommen. Scheinbar haben wir viel Zeit, wir leben ja sehr lange, ein Jahr folgt dem nächsten. Und das, was wir uns vielleicht insgeheim erträumen, können wir deshalb ja auch noch im nächsten Jahr starten... oder?
Und wenn dann das Ende unseres Lebens wirklich einmal da ist? Können wir dann sagen, dass wir all das gelebt haben, was uns wichtig war? Dass wir alles gegeben haben für unsere Träume und Ideale? Dass wir intensiv gelebt haben und mit Tiefe? Dass wir deshalb - trotz aller Hindernisse - wirklich glücklich waren?

Was meinen die Stoiker mit der Freiheit, die jeder Mensch hat? Die freie Wahl, welchen Fernsehsender ich wähle? Welchen Urlaub ich dieses Jahr machen werde? Was und wo ich einkaufe?
Gemeint ist die Freiheit von all diesen materiellen Dingen, auch von unseren Launen, unseren Leidenschaften und unseren immer-selbstaktiven-Gedanken. Wie kann das gelingen?

In diesem Picknick im Freien stellen wir wesentliche Ideen des Stoikers Seneca vor, mit vielen Gelegenheiten für Diskussion und zum Ausprobieren.

Für das gemeinsame Picknick bitte eine eigene Jause mitbringen, sowie eine Decke oder ggf einen kleinen Hocker oä.
Der Workshop findet bei jedem Wetter statt!
Treffpunkt: Sigmund Freud Park - vor der Votivkirche

 

 


Eintritt frei

Sigmund Freud Park (vis á vis von Votivkirche)
1090 Wien

E-Mail wien@treffpunkt-philosophie.at
Telefon 01/533 00 79


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